Vielleicht haben Sie einen Lieblingsplatz im Meetingraum. Sie sitzen immer vorne rechts. Oder ganz hinten links. Oder gerne neben der Führungskraft.

Viele sagen dann: „Das hat sich so ergeben.“ Ich sage: Es hat eine Wirkung.

Denn wo Sie sitzen, zeigt, wie Sie sich selbst sehen – und wie Sie wahrgenommen werden wollen.

Das ist Körpersprache auf subtiler Ebene. Und sie wirkt – lange bevor Sie das Wort ergreifen.

Ich arbeite seit über 30 Jahren mit Menschen, die beruflich Wirkung erzielen wollen – und ich achte genau auf solche Details. Denn sie sagen viel aus. Oft mehr als Worte.

 Sitzplatzwahl ist kein Zufall – sie ist Selbstausdruck.

Die US-Psychologin Sharon Livingston hat es auf den Punkt gebracht:

Sie hat über 40.000 Menschen in Meetings beobachtet – und klare Muster erkannt. Diese Muster spiegeln Rollen, Status und Haltung.

 Auch ich sehe das immer wieder:

      • Wer sich ans Kopfende setzt, will führen – oder gesehen werden.
      • Wer sich zurückzieht, signalisiert genau das.
      • Wer mitten im Geschehen sitzt, übernimmt oft auch verbal die Bühne.
      • Das ist kein Smalltalk-Thema – das ist Strategie. Oder eben unbewusste Selbstverkleinerung.

Was Ihr Platz im Raum über Sie verrät

Runder Tisch – Gleichberechtigung, wenn man es ernst meint

Hier sitzen alle auf Augenhöhe. Aber: Auch am runden Tisch gibt es Positionen mit mehr Sichtbarkeit. Wer rechts neben der Führungskraft sitzt, rückt automatisch in den Fokus.

Mein Tipp: Wenn Sie sonst eher im Hintergrund bleiben, nutzen Sie diese neutrale Form, um sichtbarer zu werden – ohne gleich im Rampenlicht zu stehen.

U-Form – Bühne für Wortmeldungen

Die U-Form öffnet sich zur Präsentation hin. Wer außen sitzt, beobachtet. Wer innen sitzt, gestaltet mit. Der Moderator vorne hat den Überblick – und trägt Verantwortung.

Mein Tipp: Wenn Sie gehört werden wollen – sitzen Sie nicht ganz außen. Wenn Sie anderen Raum geben möchten – wechseln Sie gezielt an den Rand.

Rechteckiger Tisch – Hierarchie sichtbar gemacht

Das ist die klassische Sitzordnung mit klarer Machtverteilung:

      • Führungskraft am Kopfende
      • Vertraute rechts daneben
      • Kritische Stimmen gegenüber
      • Wortgewandte an den Längsseiten
      • Zurückhaltende an den Ecken

MEIN TIPP: Wenn Sie regelmäßig an der Ecke sitzen – fragen Sie sich: Warum? Und: Passt das zu dem Bild, das Sie von sich zeigen möchten?

Was passiert, wenn wir die Plätze tauschen?

Sitzgewohnheiten führen zu Rollengewohnheiten. Und die machen vieles vorhersehbar.

Aber: Wer sich bewusst neu platziert, bringt Bewegung in den Raum – in Gespräche, in Blickwinkel, in die eigene Wirkung.

Was ich oft erlebe:

  • Introvertierte, die plötzlich mittig sitzen, werden gehört.
  • Führungskräfte, die sich aus der Chefposition lösen, wirken nahbarer.
  • Vielredner, die weniger exponiert sitzen, schaffen Raum für andere.

➡️ Mein Tipp: Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Beitrag geht unter – wechseln Sie den Platz. Nicht, um zu dominieren. Sondern um zu signalisieren: Ich bin da. Und ich habe etwas beizutragen.

FAZIT: Ihre Wirkung beginnt, bevor Sie sprechen. Die Sitzordnung wirkt. Immer.

Wenn Sie sie bewusst nutzen, gestalten Sie mit – statt nur zuzuschauen.

Und das beginnt beim nächsten Meeting. Mit einer simplen, aber kraftvollen Frage:

  •  Wo werde ich heute sitzen – und warum?

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